Ein Median ist eine statistische Größe, die eine (sortierte) Verteilung in eine untere und eine obere Hälfte teilt. D.h. unterhalb des Medians liegen 50% der Fälle; oberhalb sind es gleichfalls 50% der Fälle. Daher spricht man auch von einem mittleren Wert.
Wenn also im Jahr 2020 der Median der Nettoäquivalenzeinkommen bei etwa 27.240 € liegt, besagt das folgendes:
- 50% der Befragten haben ein Einkommen von weniger als 27.240 €
- der mittlere Wert der Nettoäquivalenzeinkommen beträgt 27.240 €
- 50% der Befragten haben ein Einkommen von mehr als 27.240 €
Man kann den Medianwert auch als Durchschnitt bezeichnen; der Begriff des Durchschnitts ist jedoch nicht klar definiert. Der Median ist nicht zu verwechseln mit dem arithmetischen Mittel, oft auch Mittelwert genannt.
Der Unterschied zwischen Median und Mittelwert ist bei einer symmetrischen Verteilung, mit einer sehr ähnlichen linken und rechten Flanke sehr gering. Wird jedoch die rechte Flanke ausgeprägter, wenn z.B. der reichere Teil der Bevölkerung deutliche Zugewinne hat, wächst das arithmetische Mittel deutlich an, während sich der Median etwas träger verhält.
Diese Trägheit kann bei auf Stichproben basierenden Befragungen durchaus erwünscht sein. So wird z.B. die Armutsgrenze nach einem EU-Standard relativ zum Median berechnet. Der Vorteil liegt darin, dass die Entwicklung der Quote weniger stark von wenigen Spitzenverdiener_innen und ihrer Erfassung oder Nicht-Erfassung durch die Stichprobe abhängig ist.