In Rankingprozessen werden soziale Positionen definiert und gegeneinander abgegrenzt; sie werden in einer bestimmten Quantität geschaffen und sie werden mit Einkommen, Rechten und Bewertungen verknüpft. Am deutlichsten wird das bei sozialen Positionen in der abhängigen Erwerbsarbeit, also beruflichen Positionen. Aber auch bei der sozialen Position von Selbstständigen und freiberuflich Tätigen lässt sich das Konzept sinnvoll nutzen.
Exemplarisch lassen sich solche Rankingprozesse am Beispiel einzelner gesellschaftlicher Felder rekonstruieren, indem z.B. untersucht wird, wie sich im gesundheitlichen Bereich Prozesse der Arbeitsteilung entwickelt haben. Es sind unterschiedliche gegeneinander abgegrenzte berufliche Positionen entstanden; andere sind verschwunden oder wurden fundamental verändert; bestimmte Arbeiten verblieben aber auch im informellen Segment und wurden den Haushalten oder der Zivilgesellschaft zugerechnet. Mit den Prozessen der Arbeitsteilung geht dann auch eine Qualifizierung und Bewertung dieser Positionen einher.
Während über Rankingprozesse soziale Positionen einer bestimmten Qualität und Quantität entstehen, werden diese in Sortingprozessen mit spezifischen Personen besetzt. Zum Zusammenspiel von Ranking- und Sortingprozessen in Arbeitsorganisationen vgl. Lengfeld (2010, S. 46f).
Literatur
Granovetter, Mark/Charles Tilly 1988: Inequality and Labor Processes, in: Neil Smelser (ed.), Handbook of Sociology, Newbury Park CA: Sage Publications, S. 175–222
Lengfeld, Holger 2010: Klasse – Organisation – soziale Ungleichheit. Wie Unternehmensstrukturen berufliche Lebenschancen beeinflussen, Wiesbaden: VS