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Lebensstile lassen sich als sozial spezifische Repertoires von Praktiken (z.B. Bildungs- und Erwerbsstrategien bzw. Partnerschafts-, Interaktions- und Konsumverhalten) und Orientierungen (z.B. Werte und Präferenzen) begreifen, die im Lebensverlauf genutzt werden. Das Lebensstilkonzept, das sich bereits bei verschiedenen Klassikern (z.B. Georg Simmel, Max Weber, Pierre Bourdieu) findet, wurde seit den 1980er Jahren vermehrt im sozialwissenschaftlichen Raum, in der Marktforschung wie in medienöffentlichen Diskursen genutzt.

Die wissenschaftliche Verwendung weist eine große Spannweite auf, je nachdem, ob das Lebensstilkonzept in einem kultursoziologischen (z.B. Schulze), einem sozialstrukturellen (z.B. Bourdieu) Kontext verwendet wird, oder ob es eher als Umschreibung sozialer Differenzierungen z.B. in der Medizinsoziologie dient. Im Kontext der Sozialstrukturanalyse geht es vor allem um die Frage, welchen Beitrag Lebensstil- und Milieukonzepte zum Verständnis der Ausprägungen (z.B. als ›Verdoppelung‹ von Ungleichheit) und der Reproduktion (z.B. über soziale Schließungen) sozialer Ungleichheiten erbringen.

Rössel und Otte (2013) machen auf verschiedene Differenzierungsmomente der Lebensstilforschung aufmerksam:

Literatur

Otte, Gunnar 2013: Lebensstile, in Steffen Mau/ Nadine M. Schöneck (Hrsg.), Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands, Wiesbaden: Springer, S. 538-551

Hradil, Stefan 2018: Lebensstil, in: Johannes Kopp/ Anja Steinbach (Hrsg.), Grundbegriffe der Soziologie, Wiesbaden: Springer VS, S. 267–270

Rössel, Jörg/ Gunnar Otte (Hrsg.) 2011: Lebensstilforschung. Sonderheft 51 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Wiesbaden: VS