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Der Begriff steht für die Überschneidung, die Überkreuzung verschiedener Dimensionen sozialer Ungleichheit. So ging es zu Anfang insbesondere um die Intersektion von race, class und gender. Über eine additive Perspektive hinaus wird davon ausgegangen, dass sich soziale Ungleichheiten (class) für Männer, Frauen und Diverse (gender) oder für rassistisch Klassifizierte (race) in je anderer Weise darstellen.

Die Ursprünge dieses Ansatzes finden sich im Kontext des Schwarzen Feminismus in den USA. Kimberlé Crenshaw analysierte z.B. die sich überlagernden Diskriminierungserfahrungen Schwarzer Frauen aus der Unterschicht und ihre juristische Aufarbeitung. Der Begriff fand sehr schnell auch im wissenschaftlichen Feld Verbreitung und wurde um zusätzliche Dimensionen (z.B. ›Behinderung‹, Aufenthaltsrechte) erweitert. Er war auch an die Diskurse der Geschlechterforschung im europäischen Raum anschlussfähig. Yuval-Davis kommt zu der Einschätzung, dass Intersektionalitätsanalysen »ungefähr zur gleichen Zeit von einigen europäischen und post-kolonialen Feministinnen entwickelt« wurden (2013, S. 205).

Grob verallgemeinernd lassen sich vier unterschiedliche Kontexte abgrenzen, in denen das Konzept der Intersektionalität derzeit eine Rolle spielt:

Wenn man den Verlauf des Intersektionalitätsdiskurses und die sich darum organisierenden wissenschaftlichen communities anschaut, sind die Ansätze der Intersektionalität und der Sozialstrukturanalyse zwar benachbarte aber doch eher unabhängige wissenschaftliche bzw. wissenschaftlich-politische Unternehmungen.

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Literatur

Alemann, Annette von 2022: Ungleichheit und Intersektionalität, in: Mefebue, Astrid Biele u.a. (Hrsg.) 2022: Handbuch Intersektionalitätsforschung, S. 21-34

Crenshaw, Kimberlé et al. (ed.) 1995: Critical Race Theory, New York: New Press

Collins, Patricia Hill / Sirma Bilge 2016: Intersectionality, Polity Press: Cambridge

Mefebue, Astrid Biele/ Andrea Bührmann/ Sabine Grenz (Hrsg.) 2022: Handbuch Intersektionalitätsforschung, Wiesbaden: Springer VS

Meyer, Katrin 2023: Theorien der Intersektionalität zur Einführung. Hamburg: Junius Verlag

Winker, Gabriele/ Nina Degele 2009: Intersektionalität Zur Analyse sozialer Ungleichheiten, Bielefeld: Transcript

Yuval-Davis, N. 2010: Jenseits der Dichotomie von Anerkennung und Umverteilung. Intersektionalität und soziale Schichtung, in:  H. Lutz/ M. T. H. Vivar/ L. Supik (Hrsg.), Fokus Intersektionalität, Wiesbaden: VS Verlag, S. 203-221